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10 | Juli |
01.07.10 |
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03.07.10 | Bei diesen Saharatemperaturen kann ich den Früchten in meinem Garten fast beim Wachsen zuschauen. Die schwarzen Johannisbeeren sind innerhalb von 4 Tagen reif geworden. Die Kirschen meines großen Kirschbaums auch. Die vom kleinen Kirschbaum, die schon vor 2 Wochen reif waren, haben die Stare gefressen. Am Eingang zum Wald steht jetzt dieses Schild. Aber das Gras auf der Wiese, wo wir ein Feuer machen wollen, ist am Boden noch immer grün. Immerhin hat mir die Besitzerin heute morgen zugesagt, dass sie die Wiese nicht mähen wird. Eine Genehmigung zum Drehen hat sie mir aber noch nicht gegeben. |
04.07.10 | Ich bin noch immer ganz erschöpft vom Fußballspiel Deutschland gegen Argentinien. So als hätte ich selbst gespielt. In 10 Tagen fällt die erste Klappe zu "DAS ROTE ZIMMER", und ich muss jetzt Abschied nehmen von meinem Bauernhof. Die Oleanderbäumchen sind in den letzten zwei Tagen aufgeblüht. Der Lavendel auch. Meine Freundin arbeitet im Schatten an ihrem neuen Buch. Die Renekloden werden wahrscheinlich während der Dreharbeiten reif… … und die Pfirsiche auch. |
05.07.10 | Eine schwierige Rückkehr ins Büro aus dem Bauernhofparadies. Jeder will etwas anderes von mir. Und alle gleichzeitig. Das größte Problem ist, dass die vor 10 Tagen in Reparatur gegebene e-SATA-Card von LaCie für das MacBook zur schnellen Datenspeicherung noch immer nicht da ist. Ich entscheide mich daher für eine andere Lösung und bestelle die e-SATA-Card von Sonnet. Jetzt hilft nur Beten. Die Besetzungsliste für "DAS ROTE ZIMMER" ist heute komplett. Angelika Perdelwitz spielt die Sekretärin von Hanns Zischler, und Cornelius Schwalm spielt einen Verkäufer in einem Geschäft für Anglerbedarf. |
06.07.10 | Eine Moana-Tagebuchleserin macht mich darauf aufmerksam, dass heute der "Tag des Kusses" ist und weist mich darauf hin, dass das ein gutes Vorzeichen für "DAS ROTE ZIMMER" ist. Gerade ruft mich RTL an und fragt, ob es den Kussforscher Dr. Fred Hintermeier in der Realität gibt. Ich sagte, dass dieser Mann meine Erfindung ist. |
07.07.10 | Hier war einmal das Klick-Kino in Charlottenburg. Da lief 1973 die erste Thome-Retrospektive in Berlin und fast alle meine Filme, die ich danach gedreht habe. Torsten Minack besucht mich. Er hat bei "PINK" Catering gemacht und wird es auch bei "DAS ROTE ZIMMER" für uns machen. Am Abend besucht mich Sülbiye Günar. Bei "DAS GEHEIMNIS" war sie Best Girl, bei "JUST MARRIED", "TIGERSTREIFENBABY WARTET AUF TARZAN" und "PARADISO - SIEBEN TAGE MIT SIEBEN FRAUEN" war sie Regieassistentin und bei "ROT UND BLAU" Produktionsleiterin. Jetzt schneidet sie gerade ihren dritten Spielfilm und hat sich entschlossen, ab jetzt Verena Freytag zu heißen. Auch sie hat zum ersten Mal auf HD gedreht. Wir reden lange über die Vergangenheit und die Zukunft. |
09.07.10 | Das Produktionsbüro hat gestern bis in die Nacht gearbeitet. Das Resultat dieser Arbeit sind sieben Listen heute morgen in meiner email. Mit insgesamt fünfzehn Fahrzeugen reist das fünfundzwanzigköpfige Filmteam aus allen Himmelsrichtungen am Dienstag nach Ost-Vorpommern. Ich muss nochmal auf meinen Bauernhof und dort am Montag diverse unbedingt für den Dreh notwendige Dinge in einen Sprinter einladen. Beim Warten auf eine Zahnreparatur sehe ich im tiefsten Wedding dieses "Geschäft": Diese Bauchtänzerin stammt allerdings nicht aus "Paschas Harem": |
10.07.10 | Noch vier Tage bis zum Drehbeginn von "DAS ROTE ZIMMER". Die Wettervorhersage für die beiden ersten Drehwochen in Ost-Vorpommern stimmt mich optimistisch. |
11.07.10 | Am bisher heißesten Tag des Jahres in Berlin treffe ich mich mit Leuten aus dem Filmteam von Sülbiye Günar im ehemaligen "Ristorante Chamisso": Francois Rossier (Schnitt), der bei mir bei "JUST MARRIED" und "TIGERSTREIFENBABY WARTET AUF TARZAN" Aufnahmeleiter und Standfotograf war, und Ali Olkay Gözkaya (Kamera). |
13.07.10 | Der Abreisetag zum Drehort beginnt für mich mit Blut und Schmerzen. Ich trage für unsere Produktionsbüromädchen den Fotokopierer aus dem dritten Stock. Unten am Hauseingang übersehe ich eine erhöhte Kante, denn der Fotokopierer versperrt mir die Sicht. Ich stolpere und stürze mitsamt Fotokopierer auf das Pflaster. Ich stelle fest, dass heute der Dreizehnte ist und hoffe, damit sämtliche Unheilgeister vorweg auf mich gezogen zu haben. |
15.07.10 | Ich löse das Mücken- und Schnakenproblem von Katharina Lorenz mit diesem hochwirksamen Spray aus Florida, das jeden, der sich damit besprüht "für Insekten unsichtbar macht". Die Schnittwunde am Mittelfinger meiner linken Hand, die ich mir am Dienstag beim Sturz mit dem Fotokopierer zugezogen habe, sieht heute so aus.. Beim Drehen behindert sie mich glücklicherweise nicht. Hier noch ein Link zum Drehtagebuch: http://www.moana.de/Blog/Dreharbeiten/Das%20rote%20Zimmer/1.Woche.html |
17.07.10 | Das vorhergesagte Wetter für heute. Der Himmel ist am Morgen voller Wolken, aber um 7 Uhr morgens ist noch kein einziger Regentropfen gefallen. Von 11 Uhr bis 13 Uhr hat es geblitzt und gedonnert und in Strömen geregnet. Mit Ute Freund und Serpil Turhan mache ich eine Motivbesichtigungstour. Das Ortsende von unserem fiktiven Klein-Blittersdorf. Der See, in dem Venus nackt schwimmt und aus dem Wasser steigt. Der mitten im Wald gelegene See, in dem Luzie und Sibil schwimmen und angeln. Ute Freund und ich schützen uns mit Handtüchern vor dem Regen. Da ich keine Badehose dabei habe, ziehe ich mich nackt aus und teste die Wassertiefe und denke, dass ich das, was ich von meinen Schauspielern verlange, auch selber bereit sein muss zu tun. Serpil bedeckt ihre Augen mit meinem Handtuch, damit sie nicht blind wird. |
18.07.10 | Ich habe eine Krise. Die kleinste Kleinigkeit kann mich erschüttern. Vielleicht ziehe ich heute ein rotes Polohemd an. Als Warnung für mein Filmteam. Dreiviertel von ihnen waren während der zwei freien Tage in Berlin. Hoffentlich sind heute alle wieder da. Und gesund und munter. Jetzt um 4.30 Uhr hat es draußen vor dem Fenster nur noch 10 Grad. Gestern Abend hat meine Tochter Joya eine der gedrehten Szenen als Test für mich geschnitten. Nur um zu sehen, ob Schnitte, die ich für möglich halte, auch möglich sind. Denn einige Teammitglieder waren da anderer Meinung. Die Schnitte sind möglich. Ich habe Joya geküsst und umarmt. Wie gut, dass ich sie habe. Eine Notiz im CARGO-Blog bringt mich auf die Idee, den Filmtitel leicht zu verändern: statt "DAS ROTE ZIMMER" nur noch "ROTES ZIMMER". |
20.07.10 | Seit gestern laufen die Dreharbeiten wieder in geordneten Bahnen. Beim Warten auf den Lichtaufbau bringe ich meinen Schauspielern bei, den Namen Arpichatpong Weerasethakul zu sagen. Das ist der thailändische Regisseur, der in diesem Jahr in Cannes die Goldene Palme gewonnen hat. Seyneb Saleh schafft das auf Anhieb. Katharina Lorenz und Peter Knaack müssen etwas länger üben. |
30.07.10 | Nach 13 Drehtagen machen wir wieder zwei Tage Pause. Ute Freund und ich gehen auf Motivsuche. Immer noch auf der Jagd nach einem Stück Ödland, wo wir Feuer machen können. In einer stillgelegten Kiesgrube finden wir alles, wovon wir bisher geträumt haben. Mehrere Stücke Ödland und sogar einen Badeteich, in dem es Fische gibt und an dem Fred der fremden Frau begegnen könnte, die sich Venus nennt. Während ich Fotos mache schwimmt mir eine Frau entgegen. Allerdings im Badeanzug. Außerdem treffen wir einen Angler beim Angeln. |
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